Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung "Bauherrenpreis 2016" für unser Projekt Pflegewohnhaus Rudolfsheim/ Ingrid Leodolter Haus!

 

Ingrid-Leodolter-Haus, Pflegewohnhaus Rudolfsheim

Bauherr: GESIBA Gemeinnützige Siedlungs- u. Bau AG / KAV–Wiener Krankenanstaltenverbund

Architektur:  wimmerundpartner architektur:  wup ZT GmbH, Wien

Einrichtungsplanung: Lisa Zentner Architektur, Wien

Freiraumplanung: EGKK Landschaftsarchitektur, Wien

 

Am 4. November fand die Preisverleihung in der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz statt.

Aus insgesamt 100 Einreichungen wurden zuvor 27 Projekte für die Shortlist ausgewählt. Daraus ermittelte die Hauptjury bestehend aus Julia Bolles-Wilson (Münster), Falk Jaeger (Berlin) und Martin Kohlbauer (Wien) sechs Preisträger_innen des ZV-Bauherrenpreises 2016.

 

Der Preis wird jährlich seit 1967 vergeben und honoriert Persönlichkeiten oder Personenkreise, die sich als Bauherr_in, Auftraggeber_in oder Mentor_in in besonderer Weise für die Baukultur in Österreich verdient gemacht haben. Dabei steht die architektonische Gestaltung sowie der innovatorische Charakter im Vordergrund. Die Bauten sollen einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Lebensumfeldes leisten. Es werden beispielhafte Projekte gesucht, bei denen die intensive Zusammenarbeit zwischen Bauherr_innen und Architekt_innen zu außergewöhnlichen Lösungen geführt hat. Ausgezeichnet werden herausragende Bauten, die in den vergangen drei Jahren entstanden sind.

 

Thats it!

 

Auszug aus dem Juryprotokoll:

"Einst stand an diesem Platz im 15. Wiener Bezirk das Kaiserin-Elisabeth-Spital und in der Tat, im Eingangshof begrüßt Sisi von ihrem Denkmalsockel die Ankömmlinge. Es ist ein wirklich großes Haus mit 328 Wohn- und Pflegeplätzen, das einen ganzen Straßenblock einnimmt. Doch die große Baumasse ist nicht durch serielle Ordnungsschemata auf übliche Weise bewältigt worden, sondern man hat sie als Chance für eine geniale Grundrissdisposition genutzt. Drei frei geformte, unterschiedlich gestaltete und bepflanzte Lichthöfe bieten im Inneren der Anlage ruhige Aufenthaltsbereiche und mannigfache Sichtverbindungen und Durchblicke. Ein vierter Hof dient als geschützte Vorfahrt und ist mit Zugängen zum öffentlichen Café und zum Versammlungsraum die Schnittstelle zwischen Pflegeheim und Außenwelt.

Alle Bewohner_innenzimmer liegen an den Außenfassaden und haben durch die vorgelagerte Loggienzone Bezüge zur umgebenden Stadt. Innen grenzen sie mit attraktiven, individuell gestaltbaren Verweilplätzen vor den einzelnen Wohneinheiten an die Erschließungszone, die als freier Raumfluss die Innenhöfe umspielt und den Bewohner_innen Flaniermöglichkeiten bietet und stationsübergreifende Rundgänge ermöglicht, ohne den Gebäudekomplex verlassen zu müssen. (...)

Durch den offenen Bewegungs- und Aufenthaltsraum konnten die üblichen Flure vermieden werden. Stattdessen entstand ein in Nutzungsbereiche und Raumzonen unterschiedlichen Charakters gegliederter Lebensraum, der den Bewohner_innen je nach Wunsch Rückzugsorte oder Teilhabe am sozialen Austausch bietet. Freundliche Farben und viel Licht erzeugen eine heitere und offene Atmosphäre, die den betagten Bewohner_innen zugutekommt und den Mitarbeiter_innen bestmögliche Arbeitsbedingungen garantiert.

Das Ingrid-Leodolter-Haus ist das größte und jüngste der acht Pflegewohnhäuser des KAV. Es vereint sozialmedizinische Betreuung, Lang- und Kurzzeitpflege, sowie zwei Bereiche für Demenzkranke unter einem Dach und bietet den Bewohner_innen ein Maximum an Lebensqualität. Mit seiner integrierten

Nutzungsstruktur und seiner Zugänglichkeit und Vernetzung mit dem umgebenden Wohnquartier u. a. durch Café, Frisörsalon und Kindergarten ist es ein Musterbeispiel dafür, wie die Gesellschaft mit dem wachsenden Anteil an Pflegebedürftigen umgehen kann, ohne sie auszugrenzen."

 

Jurytext: Falk Jaeger

 

 

Siehe auch >> Top Five, Einrichtungsplanung Pflegewohnhaus und Kindergarten | 136-11